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========================================= Rk PRIESTERINNEN ========================================= Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer Die Gruppe Rk Priesterinnen wünscht Ihnen allen ein Gutes Jahr 2017 *********************************************** NEWSLETTER zum JAHR 2017 *********************************************** Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, das vergangene Jahr 2016 war nicht leicht, so viel Schrecken Hass und Gewalt kam über uns - und so wenig Lösungen und Reformen konnten erreicht werden. Leider kamen viele Probleme aus der Inkompatibiliät der verschiedenen Religionen. Es ist sehr zu hoffen, dass die gegenwärtig herrschenden Religionsführer diese Verschiedenheiten der Religionen analysieren und versuchen, gemeinsame Regeln und Achtungsweisen herzustellen, um dadurch den Ansatz eines religiösen Friedens und eines Waffenstillstands der Religionen zu erreichen. Ein wichtiger erster Schritt hierfür müsste die gleiche Achtung der Rechte aller Menschen in allen Religionen sein. Dieser Newsletter wird auf die einzelnen Schwierigkeiten nicht eingehen. Wir focussieren nur die Rechte in der rk Kirche. Diese war im vergangenen Jahr meilenweit davon entfernt, den Frauen die gleichen Rechte zu geben wie den Männern, und sie ist nach wie vor nicht dazu bereit: Ein bestehendes Drama mit großer negativer Signalwirkung. Es ist ein Jammer, wenn man an Weihnachten in die Kirche geht und sieht, wie hochmotivierte Ministrantinnen zum Altar gehen, aber dort auf den unteren Stufen stehen bleiben müssen, wenn sie älter werden, wenn sie zur Frau werden, weil nur männliche Jugendliche weiter gehen und auch in die Kirchenleitung gehen dürfen. Andererseits, um die Frau für das Bild nach außen scheinbar doch zu integrieren, scheut sich die Kirchenleitung nicht, bei großen kirchlichen Ereignissen, die fehlende weibliche rk Frau durch eine evangelische Frau zu ersetzen und mit dieser Seite an Seite die Zeremonien durchzuführen. Wir konnten dies diese Woche wieder in den Fernsehübertragungen sehen: Für den Schein der Gleichberechtigung ist eine evangelische Frau willkommen, ansonsten arbeitet die rk Kirchenhierarchie nicht an einer wirklichen ökumenischen Einigung und der hierfür notwendigen Gleichstellung der Frau. Das Grundproblem, das hinter der Ausgrenzung der Frau steckt, ist nach wie vor die Konzentration der rk Amtskirche auf die sexuellen Merkmale des Menschen. Zusammengefasst: Der Mann hat, die Frau hat nicht. Punkt. Keine weitere Diskussion. Punkt. Der Papst sagte in diesem Jahr: Die Diskussion darüber "nervt". Dass die Frau ein gleichwertiges sexuelles Wesen ist, dem der Mann auf Augenhöhe begegnen könnte, wird nicht anerkannt, und es werden Argumente konstruiert, die sich gegen die Spezies Frau als gesamtes wenden, und diese wiederum werden gemeinsam unter dem Deckmantel irgendeiner fragwürdigen Kirchenideologie in eine entschlossene Haltung gegen die Frau reinzeremoniert. Somit ist als grundlegender Schritt auch im nächsten Jahr zu fordern: Allen Frauen eine "Willkommensaufnahme in der rk Kirche" entgegenzubringen und sie uneingeschränkt in alle Ebenen der Kirchenführung und -leitung aufzunehmen. Als zweiter Schritt müssten DREI FORMEN für Menschen, die in der rk Kirche eine Leitungsfunktion ausüben, anerkannt werden: 1. Die Form des Alleinlebens in einer besonderen charismatischen engagierten und hingebungsvollen Weise 2. Die Form eines Priestertums mit Familie entsprechend der Priesterfamilie wie wir sie in sehr überzeugender Weise aus den evangelischen Pfarrhäusern kennen und 3. Die Form eines Priestertums in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft - In der ersten Form könnten sich überzeugte, charismatische Menschen, mit positiver Ausstrahlung, großem Engagement und hingebungsvoller Liebe ihren Mitmenschen und der Gemeinde widmen. Menschen, die in der ungebundenen, vielleicht sogar gerne gewählten Einsamkeit alles für andere geben. Diesen Menschen, die jetzt schon so leben oder künftig so leben wollen, sollte diese Ungebundenheit weiter erhalten bleiben. Sie sollten ihr Charisma in so einer Lebensform finden können. - In der zweiten Form finden sich Menschen, die gerne selbst eine Familie, eine Frau, einen Mann und Kinder hätten, aber diese Lebensform nur heimlich durchführen dürfen, da ihr Wunsch danach, mit Ausgrenzung und Amtsenthebung sanktioniert wird. Es gab Päpste, die die Ausgrenzung dieser Menschen nicht einfach hingenommen haben: Johannes XXIII., sagte, es ist nur ein Federstrich, und es kann sich etwas ändern, Paul VI. ebnete diesen Menschen einen Weg, im Kirchendienst an anderer Stelle wirken zu können und - nun darf man jauchzen: Franziskus fuhr im letzten Monat zu der Gruppe der verheirateten Priester mit ihren Frauen und Kindern und aß mit denen zusammen Kekse. Das ist schön und ein erster Schritt, von dem zu hoffen ist, dass er wiederholt wird, und dass auch andere Kirchenobere mit den Priestern und ihren Frauen und Familien Kekse essen werden...und auch, dass es nicht nur bei Keksen bleibt... - In einer dritten Form finden sich die homosexuell veranlagten oder praktizierenden Menschen, die sich bewusst gegen eine Hetereogemeinschaft entschieden haben und in einer solchen nicht leben wollen. Für diese Lebensform bietet die rk Kirche jetzt schon Raum, Möglichkeiten und Karrierechancen. Das ist als Ansatz gut, aber das Drama ist, dass diese homosexuell orientierten Menschen in dieser rk Kirche nur wirken dürfen, wenn sie ihre Neigung verheimlichen. Auch Bruder Papst ist noch immer keinen entscheidenden Schritt in Richtung Anerkennung der homosexuellen Priester gegangen. Diese dürfen ja auch nach neueren Richtlinien nur geweiht werden, wenn sie ihre Neigung verheimlichen. Wunibald Müller, der frühere Leiter des Münsterschwarzacher Recollectio-Hauses , gab dem Internetportal katholisch.de ein Interview und sagte, die neu vorgesehe psychologische Begleitung von Seminaristen sei gut, schlecht hingegen sei aus seiner Sicht die Zurückweisung homosexueller Kandidaten als ungeeignet für das Priesteramt... „De facto besagen sie, dass ein homosexueller Mann nicht geweiht werden darf“, erklärte er. Dies sei ein Dilemma, „denn definitiv werden homosexuelle Männer geweiht“. Seiner Einschätzung nach seien mehr als 20 Prozent aller Priester homosexuell veranlagt. (kna)(8.Dez.2016 veröffentlich im Newsletter des Radio Vatikan). Nach diesen Aussagen - und auch anderen Veröffentlichungen Betroffener - befinden sich viele Menschen in der Leitung der rk Kirche, die sehnlichst darauf warten, dass ihre homosexuelle Neigung anerkannt wird und sie offen leben dürfen. Es ja schon absurd, wie widernatürlich die Regeln für Ablehnung gleichgeschlechtlich liebender Menschen sind: Vom 1. bis 20. Lebensjahr dürfen Mädchen die besten Freundinnen von Mädchen sein, Hand in Hand über den Schulhof gehen und sich beim Schwur zur ewigen Freundschaft Blut aus dem Finger drücken und dieses zusammen mit dem Blut der Freundin im Garten vergraben. Ergänzt durch ewige Schwüre der Liebe. Buben dürfen im Jungenalter ihren Kameraden lieben, mit ihm Abenteuer durchstehen und gemeinsam Seite an Seite in die Weite hinausziehen. Viele große gleichgeschlechtlichen Lieben blühen ein Leben hindurch: Die Liebe des Mannes zum anderen Mann, zum Gefährten, zum Kumpel, zum Wesen, das einem näher ist, als das fremde Geschlecht, zum Traumgefühl, zur vollen Selbstfindung und Nähe. Eine Gemeinsamkeit über Jahrzehnte, oft sehr viel beständiger als die Liebe zum "fremden" Geschlecht. Die Liebe der Frau zur gleichgeschlechtlichen Freundin, der Vertrauten, der Nahestehende, der engsten Liebsten und innigsten Gefährtin, die sie bis ins hohe Alter als treue Kameradin begleitet und beschützt, verbunden mit unendlich viel Zuneigung, Sehnsucht und Erfüllung. Schaut man sich die hohen Trennungs- und Scheidungsraten in Heterobeziehungen an, die tief verletzten verlassenen Menschen, die ausgetauschten Frauen, wie sie viele unserer Politiker und signalhaft der neue große Präsident zeigen, so zeigt sich in vielen parallel dazu bestehenden Freundschaften zu Menschen des eigenen Geschlechts eine beachtenswerte Beständigkeit, vertraute dauerhafte Nähe und ein tiefer Halt bis ins hohe Alter. Der Aufschrei gegen diese Beobachtungen kommt oft am vehementesten von denen, die ihre eigene Betroffenheit nicht zeigen wollen. So entsteht ein Wirrwarr zum Schaden der Menschen. Deshalb der Appell an kirchliche Hierarchien mit verborgen homosexuell Liebenden, an Gemeinschaften, die sich in der Kirche sammeln, in denen viele intelligente, attraktive und ausstrahlenden Menschen leben: Akzeptiert einerseits die Menschen, die einsam allein nur ihre Arbeit lieben, akzeptiert aber ebenso die Männer, die Frauen lieben, akzeptiert die Frauen, die Männer lieben, akzeptiert die Männer, die Männer lieben, akzeptiert die Frauen, die Frauen lieben, versucht sie zu verstehen, zu integrieren und aufzunehmen: Jeder homosexuelle Mensch sollte sich zu seiner Liebessehnsucht, so fern sie nicht anderen schadet und im Rahmen der staatlichen Gesetze ist, bekennen dürfen, und weder Einzelgängertum, noch Familienentscheidung, noch Homosexualität sollte ein Hinderungsgrund für einen Leitungsberuf in der Kirche sein. Zwischen allen drei Formen müsste es Transparenz geben, also alle drei sind von gleicher Bedeutung und der Übergang von einer in die andere Form sollte jederzeit machbar sein - und formal einfach möglich. Damit die Menschen, die für die Kirche arbeiten, der Kirche erhalten bleiben. Alles Traumwünsche, denn: Wo steht die Kirche jetzt? Sie steht immer noch am Punkte 0. Reden ist zwar da, Kekse wurden auch gegessen, das Diakonat der Frau soll untersucht werden, aber Gesetze mit dauerhafter Wirkung wurden auch im vergangenen Jahr 2016 nicht geschaffen und viele Tabus blieben nach wie vor verschüttet und unbearbeitet in der Tiefe der Vatikanischen Mauern vergraben. So bleibt für das nächste Jahr der Wunsch: Gleiche Rechte für Männer und Frauen und gleiche Rechte für alle Formen des L i e b e n s: Lieben ist keine Qual und keine Sünde, sondern eine geistige und körperliche Chance, einem anderen Menschen nahe zu kommen. Diese Chance beginnt wunderbarerweise mit der atemberaubenden Initialzündung des Spürens der Verliebtheit, gefolgt von dem Versinken in Sehnsucht nach dem Du, dem oder der Anderen, ihrem/seinem Wesen, ihrem/seinem Denken, ihrem/seinem Duften, ihrem/seinem Wirken, ihrem/seinem Philosophieren, ihrem/seinem Handeln, ihrem/seinem Spüren, ...einem bis hin in das ganze eigene Ich bezauberndes Gefühl: Ich will nahe neben Dir sein, mit Dir gehen, handeln, denken, leben. mit Dir fühlen, Dich empfinden, Dich küssen, Dich begreifen, mit Dir in eine Gemeinschaft übergehen. Solche Sehnsüchte als Liebesbeginn sind in der Natur vorgesehen, sie ermöglichen einen tiefen Zugang zu einem anderen Menschen, ein vorurteilsfreies Öffnen, eine Sehnsucht nach einem Miteinander - und es ist diesem Empfinden völlig egal, ob dieses Du "passt", oder "geeignet ist" oder das Geschlecht hat, das gesellschaftlich oder kirchlich "erwünscht" ist. Es ist dem Menschen, der dies empfindet, egal, denn der Startschuss des Liebens beginnt nicht wie ein buchhalterisches Schriftstück mit dem Abhaken einer Aktenseite, sondern wie eine Sehnsuchtsexplosion, es beginnt mit überwältigenden, "himmlischen" , Gefühlen. Der Mensch ist dann nicht mehr ein Weniger, Geringer, Unwesentlicher, Unwertvoller, sondern ein erhabenes, glücksempfindenden und glücksgebendes Wesen, eine Bereicherung für jede Gemeinschaft, ein Stern im Gefüge der Welt. All diese positiven Wirkungsweisen der Sehnsucht und Liebe hat die rk Kirche nach wie vor nicht im Konzept und dadurch auch nicht im Bewusstsein und nicht im Griff. Aus Hilflosigkeit vor den überwältigenden Rauschzuständen des initialen Liebens und des Ergriffenseins einer schier dem weltlichen entrückten Sehnsucht ignoriert sie diese elementaren positiven Schwingungen und rückt sie weit weg vom Menschen in theoretische nicht verstehende Gesetze und Regeln. Sie nimmt den Menschen dadurch heraus aus seinem naturgewollten Verlangen und predigt und diktiert: Den Verzicht! Sie sublimiert das Wunderbare der Gefühle durch Angst vor Gefühlen, Angst vor Sehnsucht, Angst vor Liebesekstase, Angst vielleicht auch vor dem eigenen oder dem anderen Geschlecht, Angst vor dem Überwältigtsein eines bezaubernden und berauschenden Gefühls, Angst zu versagen oder nicht gut genug zu sein, Angst zurückgewiesen oder vom Partner oder der Partnerin nicht anerkannt zu sein. Angst, die gewünschte Nähe nicht zu schaffen, Angst nicht perfekt, Angst nicht geliebt, Angst im noch näheren Moment nicht erregt zu sein und diese Liebe auch für einige Minuten, Stunden, Tage, Monate oder Jahre durchzuhalten. Es ist ja viel leichter und es wirkt auch heroisch, von vornherein NEIN zu sagen, wenn etwas eigentlich überwältigend gut ist. Es ist leichter, ein NEIN vorzuschieben, wenn in der Seele eigentlich die Sehnsucht nach einem alles ergreifenden JA besteht, man aber nicht weiß, ob man das schafft. Es ist viel leichter, sich in Vorschriften, Qualen, Kasteiungen und Ketten zu verkriechen, um sich nicht der Sehnsucht zu einem anderen Menschen - egal ob weiblich oder männlich - öffnen, hingeben und stellen zu müssen und es ist viel leichter, sich in Netzwerken des Verzichts der eigenen Gefühle einzunisten, als den Sprung in die Freiheit der Sehnsucht nach Verlieben und Lieben zu wagen. Es ist also der leichtere Weg, auf das Lieben von Anfang an zu verzichten. Aber ist es auch der menschlich richtige? Jedenfalls ist es nicht richtig, von Amts wegen den Ausweg: Liebensverzicht für alle zu diktieren. Es gibt so viele kirchlich charismatische Führungspersonen, die die geistliche Berufslaufbahn abbrechen, weil sie die diversen Irrläufer der Amtskirche nicht mitgehen wollen, es gibt Andere, die den Weg des Liebesverzichts nach außen predigen, weil sie ihre Angst vor der Liebe auch in späteren Jahren nicht bewältigen, aber parallel eine heimliche Liebeswelt errichten und es gibt Viele, die dann doch den Weg zur Liebe finden, dafür aber bestraft werden... ...und das in einer Kirche, die das Liebesgebot an erster Stelle hat: Liebet einander! Seltsam? So unser Wunsch für das kommende Jahr 2017: Lasst die Menschen zum Miteinander und zur Liebe finden, denn nur Liebe ist stärker als Hass, Zerstörung und Gewalt und nur in der Liebe findet der Mensch sich selbst und hat die Kraft, Andere und die Welt zu verstehen. Liebet einander und arbeitet gemeinsam gegen Unterdrückung, Ungleichberechtigung, Ausgrenzung, Hass und Gewalt. Wir wünschen ein gutes reformbereites Jahr 2017 Für die Basisgruppen: "Gleichberechtigung für Frauen in der rk Kirche" "Anerkennung von Priesterkindern" "Akzeptanz der Lebensformen: Zölibatär, Hetero und Homo" i.A. Dr. Gisela Forster dr. gisela.forster@forestfactory.de www.virtuelle-dioezese.de rkpriesterinnen@forestfactory.de |